Blog von Michael Tfirst Gründer der Kunstrichtung Kath.art
In den 1980er Jahren gründete ich die Kunstrichtung KATH.ART (katholische Kunst über klerikale Missbrauchstäter), um auf die damals schon so verlogene Aufarbeitung der katholischen Missbrauchszeitgeschichte aufmerksam zu machen.
19.04.22
VITA
Da ich von der Kunst nicht leben konnte arbeitete ich immer in anderen Brotberufen. Die Kunstrichtung Kathart habe ich aus der Notwendigkeit gegründet, dass dieses leidige Thema "Missbrauch durch Kleriker" einen wirklich nachhaltigen Bestand hat und niemals mehr untergeht, so wie es die allermeisten Bischöfe gerne hätten. Ich glaube an meine Kathart und obwohl seit Jahrzehnten meine Kunstwerke als wirklich gute Kunst betitelt werden, hat noch niemand ein Kathartbild gekauft. Wie kann man auch in unserem katholischen Land Österreich die katholische Kirche mit ihren Missbrauchsvertuschungen und dem Schutz von Missbrauchspriestern so angreifen, wie ich es über 50 Jahre machte, noch dazu über die Schiene der Kunst? Vielleicht werden in 100 Jahren meine Kathartbilder zu den teuersten der Welt zählen, auch wenn ich Zeit meines Lebens kein Bild davon verkauft habe. Andere Malereien von mir, die keine Kathartthemen beinhalten, wie Portraits usw., habe ich immer verschenkt und damit hoffentlich Verwandten, Bekannten und Freunden eine kleine Freude bereitet, weil ich von der Kunst beruflich sowieso nie hätte leben können und ich zum Leben und für den Familienerhalt immer ganz anderen Erwerbstätigkeiten nachgehen musste.
Als Kandidat des Benediktinerstiftes Göttweig sollte ich auf Wunsch von Abt Clemens Lashofer vom Aufbaugymnasium Horn in das damals von Mitbruder Groer neu gegründete Aufbaugymnasium nach Hollabrunn wechseln. Während einer diesbezüglichen langen Unterredung drückte Groer immer wieder sein Knie in das meine. Eine Stunde lang immer wieder und immer wieder. Ich dachte die ganze Zeit, wenn der mein Beichtvater wird, so wie Abt Lashofer es auch will, dann passieren dabei die ärgsten Dinge und ich bin halt nicht schwul, wie der Göttweiger Abt und wie dieser Göttweiger Mitbruder Groer, der zusätzlich auch noch auf Kinder stand, wie sich später öffentlich herausstellen sollte. Das gut über eine Stunde andauerndem Gespräch mit dem permanenten Kniehineindrücken war echt arg und bei der Verabschiedung fuhr mir Groer mit der Hand auch noch über den Hosenschlitz. Abt Lashofer meinte, als ich ihm 1976 davon erzählte, dass ich Ruhe geben solle, dass das kein Missbrauch war. Dass diese Sache als kein sexueller Missbrauch abgetan wurde, beschäftigte mich sehr. Natürlich war das keine klassische Vergewaltigung in dem Sinne. In Medieninterviews oder bei Pressekonferenzen erwähnte ich auch öfters, dass mir Groer so gesehen nichts tat, ich dennoch aber das Ganze als sexuellen Missbrauch einstufe, gepaart mit ärgstem Vertauensverlust, nachdem ich ihm meine Herkunftsgeschichte genauest deklarien musste an welcher er sich sehr delektierte. Dem damaligen Novizen Frater Josef (er trat zusammen mit Frater Matthias und Frater Columban ins Stift ein) erzählte ich nach dem Kniehineindrückengespräch mit Groer über diese Begebenheit und er erwiederte mir, dass ich froh sein solle, kein Beichtgespräch mit Groer gehabt zu haben, das gehe es viel härter zu. Darauf erzählte ich ihm, was mir einige Jahre zuvor mit Zirkuspater Schönig im Zuge eines Beichtgesprächs widerfuhr. Ich habe nichts gegen Homosexuelle, aber im Stift sicher so veranlagt waren auch Pater Albert Dexel, damals Gästemeister und zugleich die graue Eminenz des Stiftes, er versuchte mich schon vor Pater Hans Hermann Groer anzubaggern. Ich möchte auch erwähnen, dass bei meinem allerersten Stiftsbesuch Pater Martin Botz mir gegenüber schon aufdringlich wurde. Dennoch wollte ich bis zur Matura Stiftskandidat bleiben und dachte, die werden mich als idealistisch Gläubigen Stiftskandidaten hoffentlich in Ruhe lassen und nicht als einen so wie sie Veranlagten in mir sehen. Leider sollte sich das aber nicht bewahrheiten, man machte sich über meine Groervorwürfe im Stift nur lustig und so sprang ich letztendlich wegen Groers Übergriff 1979 (der aber schon 1976 war) aus dem Rekreationszimmer, welches in einem der drei Stiftstürme gelegen ist. Schwerverletzt müsste ich das Stift sofort verlassen und überall wurde hinter meinem Rücken verbreitet, ich war nie im Stift, es gab mit meiner Person keinerlei Verbindung mit dem Kloster und meine Vorwürfen gegen Groer seien nur Erfindung. Ungefähr 50 und meist mehrtägige Aufenthalte von mir im Stift innerhalb von 5 Jahren sollten so ausgelöscht werden, damit ich Groer nicht schade. Das war eine Strategie des Stiftes. Lange konnte ich mir nicht erklären, warum ich von vielen Personen, denen ich von meinen Selbstmordversuchen, die ich wegen Groer im Stift Göttweig machte, erzählte, als Lügner abgetan wurde. Erst viele, viele Jahre später wurde mir das klar, diejenigen, die sich im Stift über mich erkundigten, bekamen immer zur Antwort, dass ich niemals dort gewesen sei. Ich habe schon Abt Lashofer persönlich Mitte der 1970er Jahre hingewiesen, dass Groer sexuell abartig veranlagt ist. Ich habe mich auch im Jahr 1998, vor Beginn der päpstlichen Visitation im Stift, beim damaligen Sprecher des Stiftes, Frater Koloman Hirsch, telefonisch gemeldet, dass ich ebenfalls als Zeuge und Betroffener aussagen will. Er versprach mir mich zu verständigen, damit ich kommen kann. Er hat sich dann aber nicht mehr gemeldet. Alle paar Jahre fallen Göttweiger Patres mit homoerotischen und leider auch mit pädophilen Neigungen gegenüber Jugendlichen auf. Dann beginnt wieder der übliche Stiftszirkus, Schweigen, Vertuschen, Lügen und die Politik, vor allem die ÖVP Niederösterreich hilft dabei! Angang der 2000er Jahre rief ich einmal Abt Lashofer an, dass ich vor einem Privatkonkurs stehe und ober er mir als Göttweiger und Groers Missbrauchsopfer endlich eine Entschädigung gibt, da ich diese sehr, sehr brauchen kann. Er sagte, dass er sich das überlegen wird, ich ihm das Ansuchen schriftlich übermitteln soll, in diesem Schreiben soll ich aber nur die Sachlage beschreiben, nicht aber die Missbrauchserlebnisse in Göttweig. Ich setzte also ein neutrales Schreiben auf, dass ich dann später auch noch für andere Institutionen als Bittbrief verwendete, um kleine Schuldbeträge zurückzahlen zu können. Zurück zu dem Schreiben an Abt Lashofer. Ich schrieb in der Schnelligkeit als Einleitung „ich war einmal ihr Gast“ anstelle von „ich war einmal Ihr KANDIDAT“ noch dazu wo ich Abt Lashofers allererster Kandidat war – aber nicht der allererste Novize, das war der damalige Frater Clemens, der auch der allererste Austritt wegen Groer aus dem Kloster war. Mein Schreiben an den Abt dürfte vielen Konventsmitgliedern in die Hände gekommen sein, denn ab damals wurden die Medien hinter meinem Rücken neuerlich mit den Meldungen überschüttet, dass ich es sogar selbst bestätige je mit dem Stift etwas zu tun gehabt zu haben und ich nur einmal im Kloster kurz als Gast in Verbindung mit einer Wallfahrt verweilte. Zu meinem Sprung von einem Stiftsturm noch folgendes: Wegen Kardinal Groer sprangen nach mir im Laufe der Zeit noch weitere Mönche, die ebenfalls Missbrauchsopfer von Groer waren, von den Türmen des Stiftes Göttweig. Groeropfer Frater Placidus überlebte 1986 seinen Sturz nicht.
Provinzial Helmut Scharler
Abonnieren
Posts (Atom)
VITA
Kontakt: tfirst@gmx.at Mein Name ist Franz Alois Michael Tfirst (geb. Gugler) und ich begrüße Sie auf meinem Blog. Vorweg: Diesen Bl...

-
Kontakt: tfirst@gmx.at Mein Name ist Franz Alois Michael Tfirst (geb. Gugler) und ich begrüße Sie auf meinem Blog. Vorweg: Diesen Bl...